New Work im Gesundheitswesen
Selbstbestimmt zu mehr Zufriedenheit und Effizienz
New Work stellt die Mitarbeitenden in den Vordergrund und geht der Frage nach: „Welche Arbeit wollen wir wie erledigen?“. So entsteht ein neues Verständnis von Arbeit. Die Mitarbeitenden organisieren sich als Individuum und Kollektiv selbst. Dies führt zu wesentlichen Vorteilen, wie Experten betonen: „Eine Handlung ist selbstbestimmt, wenn der Handelnde sich mit den Wesenselementen identifiziert, aus denen sie entspringt; sie ist erzwungen, wenn der Handelnde sich von den Wesenselementen dissoziiert, das die Handlung erzeugt oder veranlasst.“ (Bergmann, 2005). Selbstbestimmtes Handeln sorgt für Identifikation und Zufriedenheit.
New Work bedeutet also mehr Selbstbestimmung über Arbeitszeit, Arbeitsort, Arbeitsinhalte, Arbeitsumfang, Arbeitsdauer und Arbeitspartner. Im Umkehrschluss bedeutet dies eine Demokratisierung der Führung. Aufgaben des Managements werden nicht nur auf der leitenden Ebene wahrgenommen, sondern erfolgen von allen Mitarbeitenden im Kollektiv. Dadurch werden Organisation und Führung sowie berufliches Selbstverständnis und Anerkennung verbessert – also jene Bereiche, die Pflegekräften laut Umfragen besonders wichtig sind.
Laut Patrick Merke gibt es 14 Wesenselemente der New Work Kultur, auf die er in seinem Buch "New Work in Healthcare – Die neue und andere Arbeitskultur im Gesundheitswesen" (2022) eingeht.
Das Konzept der „Magnet-Krankenhäuser“ aus den USA zeigt den erstaunlichen Erfolg von New Work. In den 1980er Jahren war der Fachkräftemangel in den USA ähnlich verheerend wie die Situation in Deutschland heute.
Allerdings fiel auf, dass einige Krankenhäuser weniger Probleme hatten, ihr Personal zu halten oder neues zu gewinnen. Sie zeichneten sich durch eine Akademisierung des Pflegeberufs, flache Hierarchien, interprofessionelle Teams, mehr Entscheidungsbefugnisse und hohe Selbstverwirklichung aus. Diese Krankenhäuser zogen nicht nur Fachkräfte magnetisch an, sondern waren auch bei Patienten überdurchschnittlich beliebt, da durch die zufriedenen Mitarbeiter auch eine exzellente Pflegequalität erreicht wurde.
Diese Ansätze werden auch durch New Work aufgegriffen und umgesetzt.
Inzwischen nehmen auch 20 europäische Akutkrankenhäuser an der Studie „Magnet4Europe" teil. Ein Pilotprojekt der Waldkliniken in Eisenberg denkt das Konzept darüber hinaus weiter und greift ergänzende Erfolgsfaktoren aus New Work auf: Hier entstand als ganzheitlicher Ansatz für New Work im Gesundheitswesen eine neue Krankenhausarchitektur. Denn die passende Umgebung fördert das neue Denken und Führen. So sorgen eine zielgerichtete Architektur und Innenarchitektur für flexiblen Handlungsspielraum und effizientes Arbeiten. Dieses Konzept wird durch den Begriff Healing Architecture beschrieben.
Wir unterstützen Sie ganzheitlich dabei, New Work in Ihrer Klinik einzuführen und optimale Rahmenbedingungen durch eine New Work Architektur zu schaffen. Hierbei ist uns ein gemeinschaftlicher Prozess besonders wichtig, denn Ihre Mitarbeiter kennen die täglichen Herausforderungen am besten und wissen, was Sie für effizientes Arbeiten benötigen. Zudem steigert das Vorgehen die Akzeptanz und Zufriedenheit ganz im Sinne des New Work. Für dieses Ziel begleiten wir Sie von den ersten strategischen Überlegungen über die Ausführung und Bauleitung bis zur Schlüsselübergabe.
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